Der Arbeiter-Unterstützungsverein, Schweinheims zweitältester Verein, lud am Sonntag zum traditionellen Josefator-Frühschoppen ein und sammelte Spenden für ukrainische Flüchtlinge.
„Prosit!”, rief der Vorsitzende des Arbeiter-Unterstützungsvereins Schweinheim, Manuel Michniok, und konnte nach drei Schlägen aufs Fass die rund 170 Gäste begrüßen. Aufgrund der COVID-19 Pandemie musste natürlich auch der letztjährige Josefstag aussetzen. „Umso glücklicher bin ich, dass wir es heute unter Einhaltung der geltenden Regeln und unseres Hygienekonzepts geschafft haben, den Josefstag nach zweijähriger Pause zu feiern und den berühmten Josefator der Schwind Brauerei auszuschenken.“, ergänzte Manuel Michniok.
Der Josefstag wird in der katholischen Kirche zu Ehren des Schutzpatrons der Arbeiter und Ziehvater Jesu am 19. März gefeiert. Am darauffolgenden Sonntag lädt der Arbeiter-Unterstützungsverein zum traditionellen Josefator-Frühschoppen ein und finanziert die Veranstaltung ausschließlich durch die Spenden der anwesenden Gäste. Dieses Jahr werde alles, was über die Kostendeckung hinausgeht, für die ukrainischen Flüchtlinge, die in der Erbighalle in Schweinheim aufgenommen wurden oder an die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gespendet werden.
Nachdem Manuel Michniok die Solidarität mit der Ukraine bekundete und zur Schweigeminute aufrief, schlossen sich die übrigen Redner dieser Gemeinschaftlichkeit an.
Nach dem festlichen Einmarsch der Vereine mit ihren Traditionsfahnen bei Blasmusik, verkündete der Musikverein Gailbach den Verzicht seiner Gage, um diesen Betrag in die Spendenkasse geben zu können. Dem schloss sich auch der TV Schweinheim an, der auf die Hallenmiete verzichtete. Anschließend wurden die Gäste von Oberbürgermeister Jürgen Herzing begrüßt: „Es ist schön wieder an einer Veranstaltung mit Menschen zu sein. Vor Allem, wenn alle Beteiligten eine so große Solidarität zeigen! In Schwoije wird die Solidarität großgeschrieben“ Im Namen der Stadt überreichte auch er ein Spendenkuvert. Der Vorsitzende des Vereinsrings in Schweinheim, Eric Leiderer, freute sich, dass der Verein seine Krisenzeit überwunden hat: „Ihr vereint Tradition und Moderne. Danke an alle, die diese Veranstaltung heute möglich gemacht haben und dass ihr darüber hinaus noch ein Zeichen des Willkommens an die Flüchtenden sendet!“
Der Arbeiter-Unterstützungsverein Schweinheim wurde 1865 in der Zeit der Industrialisierung von den Arbeiterinnen und Arbeitern gegründet und diente dazu, sich gegenseitig, im Falle von Krankheit oder Tod, finanziell zu unterstützen, da es zu dieser Zeit noch keine staatlichen Sozialversicherungssysteme gab, welche erst später durch den politischen Druck der Arbeiterschaft durchgesetzt wurden. Heute ist der Arbeiter-Unterstützungsverein eine Solidaritätskasse, die den Hinterbliebenen ihrer Mitglieder ein Sterbegeld von bis zu 1.020 Euro auszahlt, um damit einen Teil der hohen Kosten die im Todesfall eintreten, stemmen zu können. Der Verein ist seit seiner Gründung solidarisch organisiert und die Mitglieder unterstützen sich gegenseitig. Der Jahresbeitrag bemisst sich am Eintrittsalter. Wer bis zum 45. Lebensjahr Mitglied wird, zahlt lediglich einen Euro pro Monat (Jahresbeitrag 12 Euro).
Werden Sie jetzt Mitglied und unterstützen unsere solidarische Gemeinschaft: www.auv-schweinheim.de